Der aus Berlin stammende Rapper Luciano tourte kürzlich mit seinem erst im Februar veröffentlichten siebten Studioalbum „Seductive“ durch ausverkaufte Arenen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Timo Martens, gemeinsam mit Bertil Mark Teil des Kreativ-Kollektivs „Stop Making Sense“, schuf für einen der reichweitenstärksten Künstler Deutschlands ein Produktionsdesign (Licht, Bühne, Content), das mit Sehgewohnheiten bricht und gerade deshalb fasziniert.
Visuell dominieren ein 25-Meter-Laufsteg und zwei gigantische LED-bestückte, verfahrbare Deckensegel das Design. Der Großteil der Lichtshow wird dabei bestritten von jeweils 80 GLP JDC Line und impression X4 Bar 20.
Von der Bühne ins Publikum
Neben einer relativ kleinen Kopfbühne, die nur für wenige Showmomente überhaupt genutzt wird, dient vor allem der überdimensionierte Laufsteg als Performance-Fläche für den Künstler. Die Idee dahinter: „Wir wollten weg von den klassischen Sehgewohnheiten einer Kopfbühnensituation und die ganze Show mehr ins Publikum hinein verlagern, um selbst in den größten Arenen noch eine Art Club-Feeling generieren zu können“, erklärt Timo die Grundidee.
Daraus ergeben sich ganz neue und sehr verschiedene Blickwinkel auf das Bühnengeschehen. Die Show sieht von überall anders aus.
80 JDC Line säumen den Laufsteg zu beiden Seiten und rahmen den hinteren Bühnenbereich. Oft vergleichsweise reduziert eingesetzt, sorgt die Kombination aus High-Power-Strobe und zwei RGB-LED-Lines für Low-Key Beleuchtung sowie Farbe und Lauflichter auf dem Steg.
„Ich entschied mich hier für die JDC Line, weil ich unbedingt ein lineares Licht von unten entlang des Laufsteges wollte, das mir die Möglichkeit bot, neben einer Grundbeleuchtung auch möglichst abwechslungsreich und druckvoll auf die Musik zu reagieren. Die JDC Line ist meiner Meinung nach das ideale Werkzeug, um einen Laufsteg zu säumen“, fährt der Designer fort.
Impression X4 Bar 20 rahmen zwei 16×4 Meter große Deckensegel
Gegen Ende der Show bringt ein beleuchteter, über der Kopfbühne schwebender 10-Meter Kreis Beamwork ins Spiel. Hauptsächlich sorgen zwei verfahrbare 16×4 Meter große, mit LED-Panels bestückte Deckensegel für immer neue visuelle Eindrücke und eine Lenkung des Blickwinkels. Die Segel sind zu allen vier Seiten eingefasst von GLP impression X4 Bar 20.
„Je nach Position der Segel nutzen wir die X4 Bars klassisch mit engem Zoom als Lichtvorhang oder zur optischen Erweiterung des Video-Contents auf den Segeln“, sagt Timo. „Sind die Segel zum Publikum hin geklappt, dienen sie aber auch als Blinder. Wenn die Segel z.B. Schmetterlingsbewegungen machen, entstehen ganz ungewohnte Eindrücke. Durch die ständige Veränderung der Segel sehen manche Looks besonders gut von vorne aus, wieder andere eher von der Seite. Mitunter fahren die Segel auch sehr weit ins Publikum hinein oder schweben sehr tief über den Köpfen der Menschen. Daraus entstehen spezielle, sehr energetische Momente in einer Luciano-Show.“
Das ungewöhnliche Produktionsdesign erfuhr medial eine fantastische Resonanz, wie Timo bestätigt: „Alle, die es gesehen haben, finden es aufregend anders. Das von der Norm abweichende Sehverhalten hat einen besonderen Impact auf das Publikum.“
Das Design, entworfen von Timo Martens, wurde anschließend gemeinsam mit Bertil Mark und Raphaël Demonthy (Sunrise Studios GmbH) im Detail mit Leben gefüllt. „Wir arbeiten sehr gut zusammen und können auf einen bewährten Workflow zurückgreifen, mit dem wir sehr schnell gute Ergebnisse erzielen“, fügt Timo hinzu.
Captured Live war für die Durchführung von Lucianos „Seductive“ Tour verantwortlich. Licht und Ton lieferte TDA Clair. Die Bühne kam von satis&fy. Faber Audiovisuals lieferte das LED-System, die Rec Tec AG Schweiz die Medienserver-Technik.
Fotos: Paul Gärtner
Info: www.glp.de